Hilfe, meine Katze pinkelt daneben! – Was hinter unsauberem Verhalten stecken kann

Du kommst nach Hause, ziehst die Schuhe aus – und zack, deine Socke ist nass. Nicht vom Regen. Sondern, weil deine Katze offenbar beschlossen hat, dass das Badezimmer nicht der einzige Ort im Haus ist, wo man sein Geschäft erledigen kann.

Aber keine Panik: Wenn Katzen plötzlich außerhalb des Katzenklos pinkeln oder koten, ist das nicht automatisch Bosheit oder Protest. Oft steckt ein handfester Grund dahinter – und der lässt sich meistens auch beheben.

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Was bedeutet „unsauber“?

„Unsauber“ klingt ein bisschen wie „böse Katze“, ist aber eigentlich ein Fachbegriff für Katzen, die ihre Hinterlassenschaften außerhalb des Katzenklos platzieren. Das kann gelegentlich passieren (Unfall), regelmäßig (Verhaltensmuster) oder gezielt an bestimmten Orten (z. B. auf dem Bett – autsch!).

Mögliche Ursachen – und was du tun kannst

1. Medizinische Probleme ausschließen

Wenn deine Katze plötzlich unsauber wird, ist der erste Weg immer zum Tierarzt. Blasenentzündungen, Nierenprobleme oder Schmerzen beim Toilettengang können dazu führen, dass sie das Klo meidet. Gerade ältere Katzen sind anfälliger für solche Beschwerden.

Tipp: Lass eine Urinprobe untersuchen – das kann schon viel Klarheit bringen.

2. Stress und Veränderungen

Katzen sind Gewohnheitstiere. Ein Umzug, ein neues Familienmitglied (menschlich oder tierisch), Lärm oder selbst eine neue Couch können Stress auslösen – und Stress führt oft zu Unsauberkeit.

Tipp: Schaffe Rückzugsorte, spiele regelmäßig mit deiner Katze und halte den Tagesablauf möglichst konstant. Manchmal hilft auch ein Feliway-Stecker (ein synthetisches Beruhigungspheromon).

3. Das stille Örtchen selbst

Manchmal liegt das Problem wortwörtlich auf dem Klo. Ist es zu klein, zu dreckig, am falschen Ort oder riecht es komisch, sucht sich die Katze lieber eine Alternative.

Tipp:
– Mindestens ein Klo mehr als Katzen im Haushalt.
– Offene statt geschlossene Klos (viele Katzen mögen keine Hauben!).
– Täglich säubern, je nach Streusorte regelmäßig komplett wechseln
– Verschiedene Streusorten ausprobieren – manche Katzen sind echte Diven.

4. Unsauberkeit im Mehrkatzenhaushalt

Je mehr Katzen, desto komplexer wird das Zusammenleben – auch auf dem stillen Örtchen. In Mehrkatzenhaushalten kommt es häufiger zu Problemen mit der Klo-Nutzung, denn nicht jede Katze teilt gern.

Typische Ursachen:

  • Revierstreitigkeiten um das Katzenklo.
  • Mobbing: Eine Katze blockiert gezielt den Klogang einer anderen.
  • Zu wenige oder ungünstig platzierte Klos.
Tipp:
– Katzenklo-Regel: Anzahl der Katzen +1 und möglichst auf mehrere Räume verteilen.
– Klos nicht alle nebeneinander aufstellen – jede Katze braucht „ihre Ecke“.
– Rückzugsorte schaffen, Futterplätze trennen, Ressourcen klar strukturieren.
– Bei anhaltenden Problemen: Verhaltenstherapie mit tierischer Fachkraft erwägen.

Manchmal hilft auch ein „Klo-Tagebuch“, um herauszufinden, wann und wo es zu Problemen kommt – besonders, wenn du nicht weißt, wer von deinen Fellnasen der Übeltäter ist.

5. Markierverhalten

Vor allem unkastrierte Kater (aber auch Katzen) markieren mit Urin. Das ist dann kein „Pinkeln“, sondern eher ein Revieranspruch. Meist an Wänden, Türen, oder an neuen Gegenständen.

Tipp: Kastration hilft in vielen Fällen. Wenn das Verhalten trotzdem bleibt, können gezielte Verhaltenstrainings helfen – idealerweise mit einem Katzenverhaltensberater.

6. Alte Gewohnheiten oder schlechte Erfahrungen

Wurde deine Katze z. B. früher mal für einen Unfall geschimpft oder auf dem Klo erschreckt? Dann kann es sein, dass sie das Klo mit Stress verbindet und es meidet.

Tipp: Positive Verknüpfung aufbauen – z. B. Leckerli in der Nähe des Klos geben (nicht direkt im Klo), ruhig loben, nie schimpfen.

Und was ist mit Reinigungsmitteln?

Wichtig: Wenn ein „Unfall“ passiert ist, gründlich mit einem enzymatischen Reiniger sauber machen. Normale Reiniger verschmieren nur den Geruch – für Katzen riecht es dann wie eine Einladung zum Wiederholungstäter-Dasein. Geeignete Reiniger gibt es z.B. bei Zooplus.

Fazit: Geduld ist Trumpf

Unsauberkeit bei Katzen kann einen echt zur Verzweiflung treiben – aber mit ein bisschen Spürsinn und Geduld lassen sich die meisten Probleme lösen. Wichtig ist, dass du deiner Katze nicht böse bist. Sie macht das nicht, um dich zu ärgern. Sie versucht dir etwas zu sagen – und du musst nur lernen, hinzuhören.

Bildnachweis: Elīza Švampe auf unsplash.com
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