
Spaziergänge mit dem Hund gehören zu den schönsten Momenten im Alltag vieler Tierbesitzer. Doch in den letzten Jahren häufen sich Meldungen über sogenannte Giftköder (Hinweis: es gibt auch Verletzungsköder), die absichtlich ausgelegt werden, um Tieren zu schaden. Für Hundebesitzer bedeutet das: Wachsamkeit ist wichtiger denn je.
Was sind Giftköder?
Giftköder sind präparierte Nahrungsmittel – meist Fleisch oder Wurst –, die mit gefährlichen Substanzen wie Rattengift, Nägeln, Rasierklingen oder Blaukorn/Schneckenkorn versetzt wurden. Ziel ist es, Tiere gezielt zu verletzen oder gar zu töten. Die Täter handeln aus unterschiedlichen Motiven, z. B. aus Tierhass, Nachbarschaftsstreitigkeiten oder purer Bosheit.
Wo werden Giftköder gefunden?
Die meisten Funde erfolgen in Parks, auf beliebten Gassi-Strecken, in Vorgärten oder sogar direkt vor Wohnhäusern. Besonders betroffen sind städtische Gebiete, aber auch auf dem Land kommt es immer wieder zu Vorfällen. Auf Plattformen wie DOGORAMA, Hundimondo oder in regionalen Facebook-Gruppen kann man sich über aktuelle Fundorte informieren.
Symptome einer Vergiftung
Wenn dein Hund einen Giftköder aufgenommen hat, können folgende Symptome auftreten:
- Starkes Speicheln
- Erbrechen oder blutiger Durchfall
- Zittern, Krämpfe oder Apathie
- Atemnot oder Kreislaufversagen
Wichtig: Schon kleinste Mengen können lebensgefährlich sein. Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund etwas Giftiges gefressen hat, zögere nicht – sofort zum Tierarzt!
Was kannst du tun, um deinen Hund zu schützen?
- Leinenpflicht beachten: Besonders an unbekannten Orten oder bei Warnungen ist es ratsam, den Hund an der Leine zu führen.
- Maulkorbtraining: Ein gut sitzender Maulkorb verhindert, dass dein Hund unbemerkt etwas vom Boden frisst.
- Antigiftköder-Training: Spezielle Hundeschulen bieten Training an, bei dem dein Hund lernt, nichts vom Boden aufzunehmen.
- Gassiwege regelmäßig kontrollieren: Achte auf verdächtige Gegenstände am Wegrand. Verdächtige Köder kannst du bei der Polizei oder dem Ordnungsamt melden.
Was tun bei einem Fund?
Wenn du einen potenziellen Giftköder findest:
- Nicht anfassen! (oder nur mit Handschuhen)
- Foto machen
- Fundort genau dokumentieren (Adresse, Zeit, Umgebung)
- Polizei, Ordnungsamt oder lokale Tiernotdienste informieren
- Fund ggf. auf Plattformen wie „GiftköderRadar“ melden
Fazit
Giftköder und Verletzungsköder sind eine reale Gefahr, der leider noch viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Mit Achtsamkeit, guter Erziehung und einem klaren Notfallplan kannst du deinen Hund bestmöglich schützen. Gemeinsam mit anderen Hundebesitzern und aufmerksamen Mitmenschen kannst du helfen, diese gefährliche Praxis einzudämmen.
Bleib wachsam – dein Hund wird es dir danken.
Bildnachweis: Bild von Harald Landgraf, editiert